Mit Sprache Politik machen!

Man mag sie mutig oder einfach nur standhaft nennen: Frau Krämer aus dem saarländischen Sulzbach. Sie ist auf jeden Fall in den Ring gestiegen, weil sie eben kein Kunde ist. Sie hat gegen die Sparkasse geklagt, weil diese sie nicht als Kundin ansprachen.

Natürlich prägt Sprache unser (Bewusst)Sein – dazu gibt es sehr viele Studien. Als ich als junge Studentin von meinem Professor immer nur mit „Liebe Studenten“ angesprochen wurde, und ihn darauf aufmerksam machte, dass es hier auch weibliche Studierende gibt, war er erzürnt und meinte, die seien natürlich bei der männlichen Form mit gemeint. Leider war der Professor auch noch Sprachphilosoph. Ja, lange mussten Frauen sich als mitgemeint fühlen. Da ist es umso ermutigender, wenn eine 80 Jährige sich dagegen wehrt. Marlies Krämer will sich nicht mitgedacht fühlen, und das ist gut so. Sie macht weiter in ihrem Kampf – vor dem Bundesverfassungsgerichtshof, aber auch in ihrem Ort.
Die Bürgermedaille hat sie ausgeschlagen, weil sie ja kein Bürger ist.
Dem Bürgermeister sagte sie, eine Ehrenmedaille nehme sie gern an, aber keine Bürgermedaille.
Inwiefern Sprache die Wirklichkeit und damit die Politik prägt diskutieren wir am 17. April um 16.00 Uhr im Raum S501 des Bayerischer Landtags mit Marlies Krämer, die per Video zugeschaltet ist und mit Frau Schmincke .
Anmeldung: buero@stamm-bayern.de