Auf die Bienen kommt es an

1,75 Millionen Bayern haben abgestimmt- ein Riesen-Erfolg: Für den Artenschutz, für ein neues und besseres bayerisches Naturschutzgesetz und – ja, auch – gegen Glyphosat- und Gülle-Begeisterte Landwirte, die nicht verstanden haben. Nicht verstanden, dass ihre jahrzehntelange Verweigerung gegenüber einer fortschrittlichen ökologischen Landwirtschaft sie irgendwann einholen würde.

Nicht verstanden haben, dass Landwirt*innen, die ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstören, am Ende ebenso vom Untergang bedroht sind wie die Insekten und Vögel, die sie zuvor vernichtet haben. Nicht verstanden haben, dass sie keine CSU und auch kein Hubert Aiwanger am Ende retten können. Konventionelle Landwirtschaft: Für viele Menschen mittlerweile gleichbedeutend mit Massentierhaltung, Umweltzerstörung und Ausbeutung von Landschaft und Natur. Es wurde zu viel von der Industrie gelogen und gemogelt. Als den Menschen auffiel, dass sie im Sommer nicht mehr von Bienen umsummt und von Schnaken gestochen werden, da haben sie begonnen, in den Städten Blühstreifen anzulegen und Gärten zu bewirtschaften. Jetzt haben sie abgestimmt, dass auch die Landwirt*innen ihren Beitrag zum Artenschutz leisten müssen.

mut hat diesen Erfolg mit möglich gemacht, war Bündnispartner wie über 100 andere Organisationen, Unternehmen und Verbände. Jetzt gilt es den gemeinsamen Erfolg in zählbare Ergebnisse umzusetzen. Ich bezweifle, dass die CSU und die Freien Wähler bereits verstanden haben, dass die Zeit ihrer Politik der abwartenden Freiwilligkeit, des Wartens auf Veränderung ohne konkretes Handeln vorbei ist. CSU Fraktionschef Thomas Kreuzer etwa schwadronierte, dass er das Volksbegehren nun entscheidend verbessern wolle. Für solche Haltungen sollte es keinen Platz am runden Tisch geben.